Hochsensibilität

Hochsensible Menschen werden viel zu oft als schwach oder „beschädigt“ gesehen. Aber intensiv zu fühlen ist kein Zeichen von Schwäche, es ist das Markenzeichen großer Lebendigkeit und großen Mitgefühls. Nicht der empathische Mensch ist kaputt, sondern unsere emotional behinderte Gesellschaft. Es ist nichts Beschämendes daran, Gefühle authentisch auszudrücken … denn das hält den Traum am Leben von einer menschlicheren Welt.

Anthon St. Maarten

Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Hochsensibilität und bin dabei durch eigene Höhen und Tiefen gegangen.

Zentral für mich ist die Frage, wie es gelingen kann mit den Gaben und Herausforderungen des eigenen Seins ein stimmiges und sinnhaftes Leben zu führen.

Inwiefern ist es möglich, Rahmenbedingungen zu erschaffen, die förderlich für das eigene Wesen sind und inwieweit dürfen wir unser Nervensystem stärken und effizientere Bewältigungsstrategien erlernen, um so eine höhere Resilienz gegenüber von Stressoren zu erlangen.

Was ist Hochsensibilität?

Durch besondere Eigenschaften ihres Nervensystems nehmen hochsensible Menschen mehr und intensiver wahr als andere Menschen. Diese Gabe hat manche Vorteile, führt allerdings oft auch zu früherer Erschöpfung und scheinbar geringerer Belastbarkeit.

Neben intensiverem Hören, Sehen, Riechen, Schmecken oder taktilem Erleben ist oft auch die stärkere Ausprägung beim Empfangen von Stimmungen möglich. Auch die eigenen Empfindungen hochsensibler Menschen sind manchmal in besonderer Weise ausgebildet. Dies kann das Erleben von Liebe und Trauer sowie Kunst oder Musik betreffen. Zudem beschreiben Hochsensible oft einen überdurchschnittlichen Sinn für Gerechtigkeit, ein hohes Bedürfnis nach Harmonie oder eine besondere Schmerzempfindlichkeit.

Mögliche Themen hochsensibler Menschen können sein:

  • das wiederkehrende Gefühl, durch die Vielfalt und Intensität von Wahrnehmungen überfordert zu sein
  • die eigenen, meist sehr komplexen Empfindungen und Gedanken dem Umfeld häufig nicht verständlich machen zu können
  • die Angst, der zu tragenden Verantwortung nicht gerecht zu werden
  • und der immer wieder aufkeimende Eindruck, "irgendwie anders zu sein als die anderen"

Die Abgrenzung von Hochsensibilität zu Hypersensibilität und damit zu einer möglichen Traumafolgestörung, ist nach meiner Erfahrung wichtig, weil dadurch ein anderer Behandlungsfokus entsteht.

Eine zu hohe Durchlässigkeit und Dünnhäutigkeit, mangelnde Erdung, stark erhöhtes Stressempfinden, Ängste, Vermeidungsverhalten, ein „sich nicht richtig fühlen“ und sozialer Rückzug können auf ein dysreguliertes Nervensystem und somit auf ein Trauma hinweisen.

Ich möchte Sie dabei unterstützen, Ihre Sensibilität so in Ihr Leben zu integrieren, dass Sie sich mit Ihren außergewöhnlichen Talenten, Empfindungen und Belastbarkeitsgrenzen wohl fühlen und ein für Sie stimmiges und sinnerfülltes Leben führen können.

Das Hinbewegen zu mehr Selbstmitgefühl, zur Erweiterung des eigenen Toleranzfensters und zu Self-Empowerment (Selbstwirksamkeit) wirkt dabei unterstützend.